Hallo Sebastian,
zu
Riccia Fluitans ( Teichlebermoos ): auf flache (z.B. Tonschiefer-)Steine gebunden, sieht es gut aus (hell- bis gelbgrün), bei ausreichend Licht (reichlich; d.h. ab ca. 0,5W/L) wächst es auch gut. Nach ca. 2-3 Monaten ist so viel aus dem fixierenden Netzgewebe resp. den Befestigungsfäden (da geht's schneller) hindurchgewachsen, daß das Risiko sich von seiner Fixierung lösenden R.fluitans ansteigt und irgendwann ist es dann soweit - Teile des aufgebundenen Riccias lösen sich und schwimmen zur Wasseroberfläche (es sei denn, Du hast das Riccia, das am Boden bleibt - ist wohl 'ne andere Sorte (ich hatte immer nur das schwimmende)).
R.fluitans "schluckt" ordentlich Nährstoffe, braucht aber in einem tierbesetzten Becken nicht unbedingt extra Düngung, solange nicht weitere "Starkzehrer" ihm zu viel Konkurrenz machen. Hab das früher, bei eingefahrenen Becken, ehrlich gesagt selten gemessen, sondern geschaut, ob es blass wird. Hatte Dennerle Dünger, wie empfohlen (aber jeweils halbe Dosen) verwendet. Bei Bedarf hab ich dann bis zur empfohlenen Dosis zugegeben (idR. nicht allein wegen des R.fluitans).
Ein dichter R.fluitans "Rasen" am Boden sieht sehr schön aus, besonders, wenn hier und da lang- bzw. großblättrige Pflanzen mit dunklerem Blattwerk dazwischen herauswachsen und so einen Kontrast bilden(z.B. Cryptocoryne crispatula, Crinum calamistratum, Vallisneria natans, "rotblättrige Echinodoren oder Cryptocorynen, evtl. auch Nymphea). Aber der "Rasen" will regelmäßig gepflegt werden; d.h. geschnitten. Läßt man das zu lange ausfallen, wird das Gewebe zuunterst dünn und immer dünner, was schließlich zur Ablösung größerer "Fetzen" an der Oberfläche des Polsters führt, was dann zur Wasseroberfläche treibt usw. Das ist der "Haken" an R.fluitans - im Grunde logisch, denn schließlich streben dessen Thalli durch den Gaseinschluß in ihrem Gewebe stets zur Oberfläche, wir "vergewaltigen" es nur, in dem wir es aufbinden und am Boden halten.
Viel Freude damit und gute Erfahrungen,
Joachim