Hallo zusammen,
habe mich dazu durchgerungen, mir ein Photometer zu beschaffen. Als ich auf der Suche nach Informationen war, habe ich einige Berichte gelesen, wo vielen der Begriff Photometer nicht geläufig ist. Wäre mir normal auch nicht, da ich aber beruflich in medizinischen Labors unterwegs bin, komm ich öfters mit dieser Technik in Berührung.
Eine kurze Einführung. Wer ein Aquarium besitzt, kommt früher oder später mit irgendwelchen Tests zur Wasserchemie in Berührung. Die meisten fangen mit Teststreifen an und merken bald, dass es dort sehr große Schwankungen geben kann. Dann geht man zu Tröpchentests über, die teilweise sehr gut zum ablesen sind, aber oft ist der Konzentrationsbereich nicht optimal, oder es ist schwierig, diese richtig und genau abzulesen.
Jetzt sind wir in der Naturaquaristik immer darauf bedacht, dass wir immer nur so viel düngen, wie es unsere Pflanzen benötigen und nichts für unsere Algen übrig bleibt.
Um hier die richtige Nährstoffzufuhr zu kalkulieren, brauch man sehr gute und verlässliche Messwerte. Aus diesem Grund gibt es den Einsatz eines Photometers.
Wie funktioniert nun so ein Photometer:
Der Aufbau ist eigentlich immer gleich. Es gibt eine Lichtquelle, die ein konstantes Licht abgibt (Manch mal wird hier noch eine bestimmte Wellenlänge (Farbe) durch einen Filter erzeugt). Dann haben wir die Küvette, in der das zu messende Medium eingefüllt wird. Die Lichtquelle leuchte nun durch die Küvette. Dass das Licht nicht so viel streut (um die Küvette außen herum strahlt), wird das Licht noch durch eine Linse fokussiert. Auf der anderen Seite der Lichtquelle sitzt der lichtempfindliche Empfänger. Dieser Empfänger ändert nun seinen Widerstand in einem elektrischen Stromkreis je nachdem, wie viel Licht auf ihn trifft.
Wenn nun die Küvette mit klarer Flüssigkeit gefüllt ist, kommt sehr viel Licht auf den Empfänger. Dies nennt man den Leerwert, unseren Nullpunkt, mit dem wir die Eigenfärbung des Aquarienwassers ausschließen können. Bei sehr viel Licht hat unser Empfänger einen gewissen Widerstand, an dem, wenn man eine konstante Stromquelle anschließt, man einen gewissen Spannungsabfall messen kann. Wenn ich nun meine eingefärbte Messlösung in die Küvette schütte, hat das Licht eine größere Ablenkung (Extinktion) und es kommt weniger Licht auf den Empfänger. Dies hat zur Folge, dass sich der Widerstand des Empfängers ändert und ich dadurch eine anderen spannungswert messe.
Nun muss ich nur noch wissen, wie viel Spannungsunterschied, wie viel Unterschied in meiner Konzentration aus macht. Dazu muss ich mein System kalibrieren, d.h. eine Kennlinie aufnehmen. Dazu brauch ich eine Kalibrator, der in der höchst möglich gemessene Konzentration sein sollte. Den verdünne ich nun in vielen Schritten. Die einzelnen Verdünnungen werden gemessen und der Spannungswert zu dieser Konzentration aufgeschrieben. Wen ich nun meine Messlösung messe, kann ich anhand dieser Kalibrationsdaten meine gemessene Spannung in Konzentration übersetzten.
Mit dem Photometer habe ich nun ein Werkzeug, das viel präziser und unbestechlicher arbeitet, als das menschliche Auge.
Erwerben kann man so ein Photometer unter 100€ bei Anton Gabriel. Er hat auch eine Selbstbauanleitung auf seiner Homepage.
Weitere Berichte über Handhabung und gebrauch folgen, sowie ich es in meinem Besitz habe.