Photometer

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11.06.2009, 23:01:41

Jogi42

Hallo zusammen,
habe mich dazu durchgerungen, mir ein Photometer zu beschaffen. Als ich auf der Suche nach Informationen war, habe ich einige Berichte gelesen, wo vielen der Begriff Photometer nicht geläufig ist. Wäre mir normal auch nicht, da ich aber beruflich in medizinischen Labors unterwegs bin, komm ich öfters mit dieser Technik in Berührung.
Eine kurze Einführung. Wer ein Aquarium besitzt, kommt früher oder später mit irgendwelchen Tests zur Wasserchemie in Berührung. Die meisten fangen mit Teststreifen an und merken bald, dass es dort sehr große Schwankungen geben kann. Dann geht man zu Tröpchentests über, die teilweise sehr gut zum ablesen sind, aber oft ist der Konzentrationsbereich nicht optimal, oder es ist schwierig, diese richtig und genau abzulesen.
Jetzt sind wir in der Naturaquaristik immer darauf bedacht, dass wir immer nur so viel düngen, wie es unsere Pflanzen benötigen und nichts für unsere Algen übrig bleibt.
Um hier die richtige Nährstoffzufuhr zu kalkulieren, brauch man sehr gute und verlässliche Messwerte. Aus diesem Grund gibt es den Einsatz eines Photometers.
Wie funktioniert nun so ein Photometer:
Der Aufbau ist eigentlich immer gleich. Es gibt eine Lichtquelle, die ein konstantes Licht abgibt (Manch mal wird hier noch eine bestimmte Wellenlänge (Farbe) durch einen Filter erzeugt). Dann haben wir die Küvette, in der das zu messende Medium eingefüllt wird. Die Lichtquelle leuchte nun durch die Küvette. Dass das Licht nicht so viel streut (um die Küvette außen herum strahlt), wird das Licht noch durch eine Linse fokussiert. Auf der anderen Seite der Lichtquelle sitzt der lichtempfindliche Empfänger. Dieser Empfänger ändert nun seinen Widerstand in einem elektrischen Stromkreis je nachdem, wie viel Licht auf ihn trifft.

Wenn nun die Küvette mit klarer Flüssigkeit gefüllt ist, kommt sehr viel Licht auf den Empfänger. Dies nennt man den Leerwert, unseren Nullpunkt, mit dem wir die Eigenfärbung des Aquarienwassers ausschließen können. Bei sehr viel Licht hat unser Empfänger einen gewissen Widerstand, an dem, wenn man eine konstante Stromquelle anschließt, man einen gewissen Spannungsabfall messen kann. Wenn ich nun meine eingefärbte Messlösung in die Küvette schütte, hat das Licht eine größere Ablenkung (Extinktion) und es kommt weniger Licht auf den Empfänger. Dies hat zur Folge, dass sich der Widerstand des Empfängers ändert und ich dadurch eine anderen spannungswert messe.
Nun muss ich nur noch wissen, wie viel Spannungsunterschied, wie viel Unterschied in meiner Konzentration aus macht. Dazu muss ich mein System kalibrieren, d.h. eine Kennlinie aufnehmen. Dazu brauch ich eine Kalibrator, der in der höchst möglich gemessene Konzentration sein sollte. Den verdünne ich nun in vielen Schritten. Die einzelnen Verdünnungen werden gemessen und der Spannungswert zu dieser Konzentration aufgeschrieben. Wen ich nun meine Messlösung messe, kann ich anhand dieser Kalibrationsdaten meine gemessene Spannung in Konzentration übersetzten.
Mit dem Photometer habe ich nun ein Werkzeug, das viel präziser und unbestechlicher arbeitet, als das menschliche Auge.
Erwerben kann man so ein Photometer unter 100€ bei Anton Gabriel. Er hat auch eine Selbstbauanleitung auf seiner Homepage.
Weitere Berichte über Handhabung und gebrauch folgen, sowie ich es in meinem Besitz habe.

13.06.2009, 21:33:07

Jogi42

Hallo Gemeinde,
heute kam das Photometer an. Mit der DVD, auf der Anton die Bedienung beschreibt, ist es ein Kinderspiel, das Teil zu bedienen. Wertel, die ich seither als 0 beschrieben hätte, zeigen, da ist was drin. Ganz extrem ist es bei Fe.
Ich denke, das ist eine gute Investition.
13.06.2009, 22:00:03

Ingrid

hallo jörg,
Zitat:
Wertel, die ich seither als 0 beschrieben hätte, zeigen, da ist was drin. Ganz extrem ist es bei Fe.

erzähl mal wo die werte liegen. ich hatte ein rad geschlagen als ich das erste mal mit fotometer gemessen, vor allem wo NO3 da lag. :lol2:
13.06.2009, 22:24:50

Jogi42

Hallo Ingrid,
hier die Werte, muss aber auch sagen, dass ich diese Woche nichts dazu gedüngt habe, ausser Daily ohne NKP.

vor WW nach WW
Datum 13.06.2009 13.06.2009
Uhrzeit
Temperatur 25 25
pH 6,7 6,7
Leitwert 330 280
GH (°dH) 7 6
KH (°dH) 4 4
NO3 (mg/l) 1 3,5
PO4 (mg/l) 0 0,03
Fe (mg/l) 0,15 0,15
Mg (mg/l) 11 5
K (mg/l) 4 1


Habe jetzt so aufgedüngt, dass die Werte passen.
13.06.2009, 23:48:21

donpedro

Hi Jörg,

ich glaube Ingrid meinte da eher einen Vergleich Fotometer - ohne Fotometer, einfach um mal zu zeigen, wie weit man da so daneben liegt mit der Farbabschätzmethode.
Aber nichts desto trotz, mal wieder ein sehr informativer Beitrag von dir. :thumb:

Gruß Piet
14.06.2009, 11:00:44

Metal

Hallo Leute,
ich habe auch das Fotometer von Anton. Bei Fe müßt ihr etwas vorsichtig sein, der Test ist bei geringen Konzentrationen im Bereich unserer Zielwerte nicht mehr genau in der Auflösung. Anton arbeitet schon an einem verbesserten Test, dauert aber wohl etwas!

Gruß, Werner
14.06.2009, 11:52:43

Jogi42

Hallo,
ein ganz nützliches Tool ist eine Stoppuhr, um die Testzeiten einzuhalten.

http://www.freeware.de/download/countclick_24112.html
15.06.2009, 00:29:20

Ingo

Hallo Werner,
Zitat von Metal :
Hallo Leute,
ich habe auch das Fotometer von Anton. Bei Fe müßt ihr etwas vorsichtig sein, der Test ist bei geringen Konzentrationen im Bereich unserer Zielwerte nicht mehr genau in der Auflösung. Anton arbeitet schon an einem verbesserten Test, dauert aber wohl etwas!

ich hoffe der Test kommt nun mal endlich, der jetzige FE-Test ärgert mich jede Woche.
Ist sehr schwierig wenn man Messwerte nahe 0 mv messen muss.
15.06.2009, 20:45:52

Metal

Zitat von Ingo :
Hallo Werner,
ich hoffe der Test kommt nun mal endlich, der jetzige FE-Test ärgert mich jede Woche.
Ist sehr schwierig wenn man Messwerte nahe 0 mv messen muss.


Ja, genau so ist das. Deshalb messe ich im Moment kein Fe.

Gruß, Werner
15.06.2009, 22:48:32

Ingrid

Zitat von donpedro :
Hi Jörg,

ich glaube Ingrid meinte da eher einen Vergleich Fotometer - ohne Fotometer, einfach um mal zu zeigen, wie weit man da so daneben liegt mit der Farbabschätzmethode.
Aber nichts desto trotz, mal wieder ein sehr informativer Beitrag von dir. :thumb:

Gruß Piet

hallo piet,
jopp! ich dachte immer habe um 7,5 mg/l No3 mit streifentest.. hatte aber mit fotometer über 20 mg/l!!!! also gut das doppelte/dreifache!!!!! :glotz:
 
 
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